türkischer Journalist und Politiker; Außenminister (1997-2002)
* 1940 Istanbul
† 24. Januar 2007 Istanbul
Herkunft
Ismail Cem wurde 1940 in Istanbul geboren. Er stammt aus der bekannten und begüterten Ipekci-Familie, die im Zuge des Bevölkerungsaustausches 1942 von Saloniki nach Istanbul übersiedeln musste. Die Familie gehört zur Gemeinde der Sabbatisten, einer Sekte, die von dem jüdischen Mystiker Sabbatai Zwi gegründet wurde und im 17. Jahrhundert zwangsweise zum Islam konvertierte.
Ausbildung
C. besuchte in Istanbul bis 1959 das englischsprachige Robert College und studierte dann an der Juristischen Fakultät der Universität Lausanne bis 1963 Jura. Später - 1981 - hat er noch einen Master-Grad in politischer Soziologie am Institut für politische Studien in Paris erworben.
Wirken
Seit 1963 erwarb sich C. als Herausgeber, Redakteur und Kolumnist bei verschiedenen Zeitungen einen Namen und leitete von 1971 bis 1974 als Vorsitzender den Istanbuler Journalistenverband. 1974/1975 ist er vorübergehend Generaldirektor des staatlichen Rundfunks und Fernsehens gewesen.
In die türkische Landespolitik kam C., Mitglied der von dem früheren Ministerpräsidenten Ecevit geführten Demokratischen Linkspartei (DSP), im Jahre 1987 durch die Wahl in die Nationalversammlung. In der Partei kam er rasch voran und wurde 1996 Mitglied der Fraktionsspitze seiner Partei.
Der sprachgewandte Journalist und Abgeordnete war 1987-1996 auch Mitglied der parlamentarischen ...